Foto mit Trommel

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Silke Jacobsen studierte zunächst von 1984 – 1989 Blockflöte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Siri Rovatkay-Sohns. Daneben nahm sie an Meisterkursen bei Han Tol und Marion Verbruggen teil. Private Studien bei Walter van Hauwe rundeten ihre Ausbildung ab.

Noch vor Beginn des Studiums gründete Silke Jacobsen das Ensemble „Flûte Harmonique”. Mit diesem Ensemble, aber auch solistisch und mit anderen festen Kammermusikbesetzungen erarbeitete sie sich in den folgenden Jahren ein umfangreiches Repertoire. Neben regelmäßigen Auftritten (u. a. Boston Early Music Festival, Schauspielhaus Berlin, Kölner Philharmonie, Göttinger Händelfestspiele, Festwochen der Alten Musik Innsbruck, Eté Musical de Colmar) wirkte sie bei Rundfunk- und CD-Aufnahmen mit.

Fragen der historischen Aufführungspraxis spielten für sie bereits früh eine zentrale Rolle. Ihr besonderes Anliegen galt einer Synthese von Praxis und Wissenschaft, daher immatrikulierte Silke Jacobsen sich 1994 an der Georg-August-Universität Göttingen für Musikwissenschaft. Dort erhielt sie vor allem von Prof. Dr. Martin Staehelin wichtige Impulse.

In diesen Zeitraum fiel auch die Aufnahme in das „Dorothea-Erxleben-Programm”. In dem fünfjährigen Post-Doktoranden-Programm des Landes Niedersachsen widmete sie sich der Erforschung der Musik vor 1600 und den Möglichkeiten der Umsetzung der musikwissenschaftlichen Ergebnisse in der musikalischen Praxis.

Besonderes Interesse brachte die Musikerin der Tanzmusik entgegen. Sie befasste sich mit den frühen choreographischen Zeugnissen und nahm historischen Tanzunterricht. In diesem Zusammenhang wendete sie sich dem Spiel auf Einhandflöte und Trommel zu, einer Instrumentenkombination, die von einem Spieler simultan gespielt in der frühen Musik sehr weit verbreitet war. Wertvolle Anregungen erhielt sie dabei von Carles Mas i Garcia (Barcelona / Paris).

Diese vielfältigen Erfahrungen kommen ihr als Lehrbeauftragte der Hochschule für Musik und Theater Hannover und als Gastdozentin der Hochschulen in Bremen und Berlin zugute. Sie unterrichtet Blockflöte, Einhandflöte und Trommel, Methodik des Instrumentalunterrichts und Musikwissenschaft in dem Bereich Geschichte, Theorie und Aufführungspraxis der frühen Mehrstimmigkeit.

Daneben arbeitet sie mit Kindern und Jugendlichen an der Musikschule Hannover, wo sie 1999 die Fachleitung für Blockflöte, Alte Musik und Gesang übernahm. Sie ist Dozentin bei Fortbildungs- und Kammermusikkursen, gestaltet Seminare und Vorträge, konzipiert und begleitet Projekte mit Neuer und historischer Musik.

Sie publizierte verschiedene Artikel zu historischen und zeitgenössischen Themen. Ihre Komposition “Erfindungen” für 12 Blockflöten, 24 Steine und 1 Triangel erschien 2004 bei Mieroprint.