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Das Ensemble Flûte Harmonique gehört zu den wenigen international anerkannten Ensembles, die sich historischer und Neuer Musik gleichermaßen widmen. Bewusst werden die ausgetretenen Pfade der herkömmlichen Konzertprogramme verlassen und die Frage nach dem Woher und Wohin unserer abendländischen Musik, das Forschen nach Verlorenem und Suchen nach Neuem in den Mittelpunkt gestellt. Die Wahl des besonderen Repertoires erlaubt neue Höreindrücke, weckt Neugier und Verständnis für außergewöhnliche Musik.

Das historische Repertoire reicht von den frühesten Kompositionen des Mittelalters bis zur Barockzeit. Basierend auf den Erkenntnissen der heutigen Musikwissenschaft werden die Werke vergangener Epochen erarbeitet und neu interpretiert. Dabei bedeutet Ernsthaftigkeit nicht Humorlosigkeit, Genauigkeit nicht Pedanterie. Vielmehr stellen die Programme lebendigen Bezug zu heutigen Hörerfahrungen her, das Publikum erlebt ein genussvolles Hinwenden zu den eigenen kulturellen Wurzeln.

Reizvollen Kontrast dazu stellt die Auseinandersetzung mit der Musik unserer Zeit dar. Neben der Pflege der „Klassiker” des 20. Jahrhunderts steht die ständige Suche nach neuen und neuesten Werken, oft in wechselseitigem Austausch mit den Komponisten selbst. Das Ensemble schlüpft dabei in die Rolle des Vermittlers zwischen modernen musikalischen Intentionen und den Zuhörern, es konzentriert sich nicht allein auf den Genuss einiger Spezialisten, vielmehr öffnet es diese Welt auch für ein ganz „normales” Publikum.

Die Auftritte des Ensembles umfassen Erläuterungen der Werke, auf Wunsch werden informierende Texte erstellt oder Workshops und Gesprächskonzerte gegeben. Einzelne Projekte können nicht nur in herkömmlicher Konzertform, sondern auch in einer Inszenierung angeboten werden.

Das Ensemble arbeitet mit folgenden, je nach Projekt variablen Besetzungen:

Darüber hinaus werden für einzelne Projekte Barockorchester-Besetzungen zusammengestellt.

Das Ensemble Flûte Harmonique wurde 1984 von Silke Jacobsen gegründet und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Bereits im Jahr seiner Gründung gewann das Ensemble einen Bundespreis des Wettbewerbs „Jugend musiziert” sowie den „Erlanger Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes, komponiert nach 1950”. 1993 gelangte Flûte Harmonique in das Finale des wichtigsten Wettbewerbs für Alte Musik „Concours Musica Antiqua”, Brügge (Belgien) und wurde mit dem 2. Preis ausgezeichnet. 1996 wurde das Ensemble von der Friedrich-Jürgen-Sellheim-Gesellschaft zur Förderung ausgewählt.

Flûte Harmonique konzertierte in vielen angesehenen Konzertreihen, u. a. beim Kissinger Musiksommer, dem Festival van Flaanderen und dem Internationalen Festival für Alte Musik (Forum Artium, Georgsmarienhütte). 1996 ist die CD „La Symétrie” mit Werken von Borlet, Dufay, Agricola, Isaac, Brumel, Baldwine, Heider erschienen (Ambitus amb 97947), 2005 in Zusammenarbeit mit dem NDR die CD „Venus, du und dein Kind” mit Werken von Wolkenstein, Obrecht, Isaac, Senfl u. a. (querstand VKJK 0421). Im Sommer 2006 wurde eine weitere Produktion mit dem NDR mit Instrumentalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts eingespielt und im Herbst 2006 eine DVD des Projektes „Musicka kutija” aufgenommen.